Night in the Woods

Storytelling

Das 2D-Adventure „Night in the Woods“ handelt von der 20-jährigen Mae Borowski, die in ihre Heimat Possum Springs zurückkehrt, nachdem sie das College abgebrochen hat. Die Gründe dafür sind zunächst unbekannt. Die Schwerpunkte des Spiels liegen auf dem Storytelling, den komplex gezeichneten Charakteren und dem Erkunden der liebevoll gestalteten Spielwelt. Die Themen, die sich durch das Spiel ziehen, sind jugendnah. Unterschiedliche Aspekte des Erwachsenwerdens wie Arbeitslosigkeit oder Studienabbruch, aber auch Freund*innenschaft oder Familie finden in der Geschichte von „Night in the Woods“ ihren Platz.

Allgemeine Infos

Pädagogische Einordnung
 

Autor: Martin Fischer

Zeitaufwand

Komplexität

Problematische Aspekte

Spielinhalt

„Night in the Woods“ ist ein herzerwärmendes Point & Click-Adventure über Mae Borowski, die kürzlich das College abgebrochen hat und nun wieder bei ihren Eltern einziehen muss. Ihre Heimatstadt kämpft mit Landflucht, Arbeitslosigkeit und einem ominösen Kult. Im Mittelpunkt stehen jedoch Mae, ihre Jugendfreund*innen und deren persönliche Geschichten. Die teilweise schweren Themen werden durch Humor und die abstrahierte Darstellung der Figuren als anthropomorphe Tiere aufgelockert.

Spielmechanik

Spieler*innen steuern Mae durch ihre Heimatstadt, sie kann springen und mit verschiedenen Elementen interagieren. Die Geschichte wird vornehmlich durch Dialoge weitergeführt. Es gibt Minispiele, die allerdings für den Geschichtsverlauf nicht entscheidend sind.

Pädagogische Einsatzfelder

„Night in the Woods“ fühlt sich an wie ein spielbarer Jugendroman. Die Motive des Spiels sind vielseitig: Schulabbruch und Arbeitslosigkeit, Freundschaft, Familie und LGBTQIA-Themen, soziales Netz, Landflucht, Missbrauch, psychologische Störungen, Suizidgedanken und der Konflikt zwischen und Jungen und Alten sind in die Geschichte eingewoben und werden hoffnungsvoll aufgelöst. Es bietet viele emotionale Anknüpfungspunkte für Heranwachsende und nostalgische Verbindungen für die ergewachsenen Spieler*innen.

Die Geschichte hat Mae Borowski im Mittelpunkt, eine Schulabbrecherin, geplagt von Depressionen. Sie wird unterstützt von ihrer Familie, welche sie gern ins Berufsleben bringen möchte und ihren Schulfreund*innen, welche ebenfalls an verschiedenen Wendepunkten im Leben stehen. Durch ihre Blinkwinkel und vor dem Hintergrund der tristen Realität sterbender Kleinstädte erfahren Spielende die Schattenseiten des American Dreams.

Das Spiel kann hervorragend im Englischunterricht eingesetzt werden. Es ist komplett auf Englisch vertont und liegt nur in englischer Sprachausgabe vor. Die Themen sind universell und jugendnah präsentiert, getragen von Slang und subkulturellen Spracheinflüssen. Zudem bietet es Anschlussmöglichkeiten an Geografie und Sozialkunde, wenn das Kleinstadtleben, Landflucht und Arbeitslosigkeit im Alltag junger Menschen beschrieben werden. Nicht zuletzt ist einer der Kernkonflikte des Spiels politischer Natur. Der Kult aus der Hauptgeschichte opfert junge Menschen zum Wohle der (älteren) Gesellschaft und verspricht die Prosperität vergangener Zeiten. Die jungen Spielfiguren befinden sich fast alle in prekären Lebenssituationen. Dadurch werden Argumente für Aktivismus und Jugendbeteiligung vermittelt.

 

Das Spiel entfaltet sich über mehrere Abschnitte hinweg, welche im Spiel als Tage dargestellt werden. Darin eskaliert die Geschichte, Spannungen in der Familie treten zutage, Freundschaften drohen zu zerbrechen und die Bedeutung des Kults wird offensichtlicher. Dadurch funktioniert das Spiel am besten, wenn man es über einen längeren Zeitraum spielt. Die Gesamtspieldauer liegt bei ca. 10h. Es kann durch die Struktur der Tage allerdings begleitend zum Unterricht gespielt und diskutiert werden. Einzelne Episoden herauszugreifen, funktioniert schlecht, da dann der emotionale Bezug nicht entwickelt wird.

ÜBER DEN AUTOR:

Martin Fischer verbindet seit 2009 politische Bildung und Medienpädagogik und leitet die Initiative gameoverhate (Website: gameoverhate.eu; Twitter: @gameoverhate).

Trailer

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