In „Ludwig“ versuchen die Spieler*innen, in der Rolle des gleichnamigen Forschungsroboters nachhaltige Energiequellen zu finden, sowie nebenbei die Menschen auf einer Raumstation zu retten. Die Geschichte spielt im Jahre 2098, in der die Robotronics dem Problem begegnen, dass sich ihre Energiereserven dem Ende zu neigen und sie sich nach neuen Möglichkeiten umsehen müssen. Über die Unterteilung der Welt in die vier thematischen Schwerpunkte Verbrennung, Wasser, Wind und Solar, sowie die verschiedenen Aufgaben in den jeweiligen Welten, werden bei „Ludwig“ geschickt physikalische Zusammenhänge vermittelt. Zwar wurde das Serious Game ursprünglich für den Physikunterricht der fünften bis achten Klasse konzipiert, der hohe Spaßfaktor motiviert allerdings dazu, es auch außerhalb des Klassenzimmers zu spielen.
Allgemeine Infos
Entwickler: ovos
Jahr: 2014
Link: Offizielle Webseite
Verfügbar für: Windows
Genre: Adventure, Indie, Simulation
Altersfreigabe: USK 0
Autor: Max Neu
Zeitaufwand
Komplexität
Der kleine Roboter Ludwig betritt im Jahr 2098 den Planeten Erde, dessen ehemalige Bewohner*innen mittlerweile in Raumstationen im Orbit leben. Ludwigs Raumschiff rammt eine dieser Stationen, zerstört lebenswichtige Systeme und stürzt in einer Kapsel auf die Erde. Hier ist er auf der Suche nach alternativen Energiequellen, um das Leben auf seinem Heimatplaneten sowie in den Raumstationen der Menschen zu retten.
In diesem 3D Puzzle Adventure steuern die Spieler*innen per Maus und Tastatur oder durch Bedienfelder am Tablet den kleinen Roboter. Während sie sich durch die Welt bewegen, müssen Rätsel gelöst werden, die verschiedene Naturphänomene sowie technische Zusammenhänge zum Thema erneuerbare Energien behandeln.
Das für den Einsatz in pädagogischen Kontexten entwickelte Serious Game „Ludwig“ ist sicherlich eines der gelungensten Lernspiele. Neben einer liebevoll gestalteten Spielwelt glänzt es mit einer humorvollen Geschichte und schafft es, Physik- und Technik-Experimente als Mittel zum Zweck locker einzubinden. Die Balance zwischen Spaß und Wissensvermittlung, bei der leider viele Serious Games schlecht abschneiden, ist hier gut gewichtet.
Das Spiel bearbeitet Teile des Physikstoffs der Klassen fünf bis acht, womit es sich an Kinder ab elf Jahren richtet. Die Rätsel können durch Anwendung von Wissen oder durch freies Experimentieren gelöst werden. Fehler werden hierbei von Ludwigs Raumschiff kommentiert, womit den Spieler*innen nicht die Lösung verraten wird, diese aber Hinweise bekommen. Durch die Möglichkeit, über reines Ausprobieren zur Lösung der Rätsel zu gelangen, ist das Spiel für Kinder und Jugendliche verschiedener Niveaus und Wissensstände geeignet.
Durch die angenehmen Schwierigkeitsgrade der Rätsel, ergänzt durch die Kommentare des Raumschiffs, stellen sich schnell Erfolgserlebnisse bei den Spieler*innen ein und ziehen sich durch das gesamte Spiel. Hiermit wird Frustration entgegengewirkt und einem „Hängenbleiben“ im Spiel vorgebeugt.
Durch die Experimentiermöglichkeit eignet sich das Spiel neben der Wiederholung und Anwendung bereits behandelten Unterrichtsstoffes auch als iterativ gestaltetes Lernsetting, in dem ein Erkenntnisgewinn der Spieler*innen durch Ausprobieren und Selbstentdecken entsteht. Lernerfolge sind im formalen Rahmen des Physikunterrichts, aber auch beim selbst Spielen im Privaten zu erwarten.
Bei der Erstellung wurde ein spezieller Fokus auf einfache Bedienbarkeit und Verständlichkeit gelegt. So werden die grundlegenden Mechaniken sowie die wichtigsten Steuerungselemente zu Beginn in einem kurzen Tutorial erklärt. Ebenfalls eine Erleichterung für den Einsatz im Unterricht ist der Umstand, dass jedes Kapitel unabhängig aufgerufen werden kann. Somit können Lehrer*innen mit ihren Klassen entsprechend dem aktuellen Lehrstoff zur jeweils geeigneten Stelle springen.
Die Wiener Ovos Realtime GmbH produzierte das Spiel in unter Beteiligung von Schulen, begleitet durch Forschungsprojekte der Universitäten Krems und Graz. Im Jahr 2011 veröffentlicht, kann das Spiel über die Online-Vertriebsplattform Steam erworben werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, für Bildungszwecke Klassensätze zu erwerben. Auf der offiziellen Webseite steht kostenfrei Begleitmaterial für den Einsatz im Unterricht bereit. Ebenfalls finden sich dort für Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern je eigene Informationsseiten zum Spiel und dessen Didaktik.
ÜBER DEN AUTOR:
Max Neu ist Spiel- und Medienpädagoge in Forschung und Praxis mit den Schwerpunkten politische Bildung, sowie dem Einsatz digitaler interaktiver Medien im Kontext formaler Bildung. Seit 2019 ist er Vorsitzender des Landesverband Kinder- und Jugendfilm Berlin e.V.
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