Life is Strange 2

Ethik | Storytelling | Migration & Flucht

Wie im ersten Teil der Reihe, setzt sich „Life is Strange 2“ ebenfalls aus fünf Episoden zusammen und basiert darauf, moralische Entscheidungen zu fällen, die in eine gefühlvolle Geschichte eingebettet sind. In diesem Teil jedoch versetzen sich die Spieler*innen in die Rolle des 16-jährigen Sean Diaz, der mit seinem Bruder Daniel und seinem Vater in Seattle lebt, bis ein tragischer Zwischenfall die Brüder dazu zwingt, sich gemeinsam auf die Flucht nach Mexiko, der Heimat des Vaters, zu begeben. Das Spiel greift aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen wie Rassismus, Vorurteile gegenüber Menschen anderer Herkunft oder die amerikanische Abschottungspolitik von Präsident Trump auf und verleiht der Perspektive der Betroffenen Sichtbarkeit. Drüber hinaus trifft die Kritik auch den christlichen Fundamentalismus und die ausufernde Polizeigewalt in den USA. Für Jugendliche bietet das Spiel also eine gute Grundlage für die Auseinandersetzung mit sozialer Ungleichheit und Rassismus, aber auch mit dem Erwachsenwerden.

Allgemeine Infos

Pädagogische Einordnung
 

Autor: Martin Fischer

Zeitaufwand

Komplexität

Problematische Aspekte

Gewalt, Drogenkonsum, Rassismus

Spielinhalt

„Life is Strange 2“ erzählt die Geschichte des unfreiwilligen Roadtrips der Brüder Sean und Daniel Diaz. Die Brüder fliehen nach dem Tod ihres Vaters quer durch die USA und versuchen dabei Daniels erwachende übersinnliche Kräfte zu verbergen.

Spielmechanik

Neben narrativen Filmsequenzen umfasst das Spiel zahlreiche Passagen, in welchen die Brüder die Umgebung erkunden und Personen kennenlernen. Das Spiel wird von moralischen Entscheidungen geleitet, welche die Spielenden treffen müssen um den weiteren Handlungsverlauf zu bestimmen.

Pädagogische Einsatzfelder

„Life is Strange 2“ ist eine klassische Coming-of-Age-Geschichte. Auf einer Reise quer durch die USA lernen Sean und Daniel verschiedene Weggefährten kennen und müssen sich aufgrund ihrer mexikanischen Wurzeln immer wieder gegen Schicksalsschläge behaupten.

Das Abenteuer beginnt mit dem Tod des Vaters der Brüder, der von einem Polizisten aus rassistischen Motiven erschossen wird. Ihre Reise führt Sean und Daniel u.a. zu einer erzkonservativen Familie, einer Marihuana-Farm im Wald, einer radikalen Kirchengemeinschaft und schließlich an die Grenze nach Mexiko, die sie zu überqueren versuchen. Wie die einzelnen Stationen für die Jungen ausgehen und ob sie es nach Mexiko schaffen hängt von den Entscheidungen der Spielenden ab. Moralische Entscheidungen können nachhaltig den Spielverlauf späterer Episoden beeinflussen.

Die Geschichte wird in fünf je ca. zweistündigen Episoden erzählt. Jede Episode hat einen dramatischen Bogen, ein neues Setting und treibt die übergeordnete Geschichte des Spiels voran. Die Episode 1 dient als Einführung und stellt rassistisch motivierte Polizeigewalt dar. Episode 2 setzt sich mit konservativen Familienbildern und Integration auseinander. Episode 3 wirft ein Licht auf Drogenkriminalität und Jugendkulturen, Episode 4 auf religiöse Gemeinschaften. Die letzte Episode kann nur bedingt ohne die vorherigen gespielt werden, da hier viele Ereignisse auf Entscheidungen früherer Episoden basieren und losgelöst wenig Kontext geben.

„Life is Strange 2“ kann sowohl als Ganzes, episodenweise oder szenenweise gespielt werden, um verschiedene Themen aufzugreifen. Insbesondere die Themen Integration und Migration spielen hier aufgrund der Herkunft von Sean und Daniel eine gewichtige Rolle. Daher eignet sich das Spiel insbesondere für den Einsatz in sozialen Fächern (Sozialkunde, Ethik, Geografie). Aufgrund der zum Teil drastischen Gewaltdarstellung in einzelnen Szenen und der zum Teil sehr fordernden Themen ist das Spiel für den Einsatz ab 14 Jahren geeignet.

ÜBER DEN AUTOR:

Martin Fischer verbindet seit 2009 politische Bildung und Medienpädagogik und leitet die Initiative gameoverhate (Website: gameoverhate.eu; Twitter: @gameoverhate).

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