„Hades“ ist ein Roguelike-Actionspiel, das in der griechischen Mythologie angesiedelt ist. Die Spieler*innen schlüpfen in die Rolle von Zagreus, dem Sohn des Unterweltgottes Hades, der versucht, der Unterwelt zu entkommen und den Olymp zu erreichen. Auf seinem Weg kämpft sich Zagreus durch prozedural generierte Level und erhält Segen und Fähigkeiten von olympischen Gött*innen, die seine Stärke und Ausrüstung verbessern. Jeder Fluchtversuch ist einzigartig, da Gegner und Level bei jedem Durchlauf variieren. Stirbt Zagreus, kehrt er in den Palast seines Vaters zurück, wo er mit mythologischen Charakteren interagiert und mehr über die Hintergründe der Geschichte erfährt. Hades kombiniert rasantes, strategisches Gameplay mit einer fesselnden Erzählweise und bietet eine dynamische Mischung aus Action und tiefgründigen Charakterentwicklungen.
Allgemeine Infos
Entwickler: Supergiant Games
Jahr: 2020
Link: Offizielle Webseite
Verfügbar für: PlayStation, XBOX, Nintendo Switch, Windows, MacOS
Genre: Rogue-like, Action-Rollenspiel
Altersfreigabe: USK 12
Autor: Martin Fischer
Zeitaufwand
Komplexität
Als Actionspiel ist der Kampf ein zentrales Element des Spiels. Die Kampfhandlungen sind wuchtig in Szene gesetzt, münden aber in einer einfachen Gewaltdarstellung durch Lichtblitze. Trotzdem kann das Spielgeschehen Kinder übererregen. Zudem kann es unerfahrene Spieler*innen überfordern und frustrieren.
Hades erzählt die Geschichte von Zagreus, Sohn von Hades, der sich von seinem Vater lossagen und aus der Unterwelt ausbrechen will. Dazu muss er sich durch vier Ebenen der Unterwelt schlagen, Bünde zu den verschiedenen Gött*innen des Olymp knüpfen und das Geheimnis um seine leibliche Mutter lüften.
Im Zentrum des Spielgeschehens stehen die Ausbruchsversuche von Zagreus. Actionreich muss dieser sich durch Horden von Vasallen schlagen. Dabei kommt es einerseits auf Geschick bei der Steuerung an, andererseits sind viele strategische Entscheidungen zu treffen, um Zagreus für die nächsten Kämpfe zu stärken. Raum für Raum rückt er zum Levelende vor, wo ihn stets alte Bekannte zum Duell herausfordern. Scheitert Zagreus, erwacht er wieder in den Hallen von Hades, kann dort seine Fertigkeiten verbessern und einen neuen Versuch starten.
Zwar nimmt sich Hades kreative Freiheiten in seiner Interpretation, doch erzählt es eine faszinierende Geschichte, die fest in der griechischen Mythologie verankert ist. Das Pantheon der griechischen Gött*innen steht Zagreus zur Seite, wenn dieser versucht, der Unterwelt zu entkommen. Hinzu kommen zahlreiche Figuren aus der Odyssee und anderen historischen Werken. Zagreus baut zu den verschiedenen Figuren über die Zeit Beziehungen auf und erfährt mehr über sie, über sich selbst und die Verquickungen im Hintergrund.
Dabei werden diese Geschichten nicht linear erzählt. Jede Begegnung treibt die Geschichte ein wenig voran und gewährt neue Einblicke. Zudem kann Zagreus Geschenke machen, um seine Beziehung zu den verschiedenen Charakteren zu verbessern, was neben Story-Entwicklungen auch zusätzliche Fertigkeiten mit sich bringen kann. Alle Charaktere werden fantasievoll in Szene gesetzt, sodass sich auch daraus Motivation zum Weiterspielen ergibt.
Hades bietet nicht nur spannenden Stoff für die Textarbeit, sondern dient auch als niedrigschwelliger Einstieg in die Welt der griechischen Mythologie.
Allerdings ist Hades ein Spiel für Spieler*innen. Die Spielmechaniken sind herausfordernd und bringen unerfahrene Spielende schnell an ihre Grenzen. Zwar wird mit jedem Neustart die Geschichte weitererzählt und entwickelt sich, trotzdem kann häufiges Scheitern zu Frustration führen.
Durch die Schleifen des Scheiterns und Wiederspielens, die notwendig sind, um die Spielgeschichte voranzutreiben, muss für das Spiel mehr Zeit eingeplant werden. Das Spiel kann problemlos nach jedem Durchlauf unterbrochen werden. Diese dauern insbesondere zum Beginn in der Regel maximal 15 Minuten. Für eine intensivere Betrachtung sollte allerdings eine Projektwoche oder eine Behandlung innerhalb einer über mehrere Wochen verteilten Unterrichtseinheit erfolgen.
ÜBER DEN AUTOR:
Martin Fischer verbindet seit 2009 politische Bildung und Medienpädagogik und leitet die Initiative gameoverhate (Website: gameoverhate.eu; Twitter: @gameoverhate).
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