Forschung, Kultur

Fachkonferenz: „Werte ins Spiel bringen“

© Jasmina El Bouamraoui für Stiftung Digitale Spielekultur

Am 5. Juni 2024 haben wir zur Fachkonferenz „Werte ins Spiel bringen“ in der Villa Elisabeth in Berlin eingeladen Die Konferenz hat im Rahmen des zweijährigen Modellprojekts „Games und Wertebildung“ stattgefunden und richtete sich an Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft und Integrationsarbeit sowie Wissenschaft, Medien und Games-Entwicklung. Ziel der Konferenz war es, die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt einer breiten Fachöffentlichkeit vorzustellen und einen fruchtbaren Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen und Akteur*innen anzuregen. Neben Keynotes und einer Panel-Diskussion standen Austauschformate und Workshops im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Eine wichtige Grundlage für die Diskussion hat der Leitfragenkatalog des Projekts dargestellt, der von einem 20-köpfigen, interdisziplinären Expert*innengremium entwickelt wurde und bereits beim „Pitch Jam: Games und Wertebildung“ sowie dem Livestream-Format „Und wer bist du?! Das Playdate“ Anwendung in der Praxis fand.

„Games und Wertebildung“ geht der Frage nach, wie digitale Spiele für politische Bildungsarbeit und Wertebildung im Hinblick auf das Thema Integration nutzbar gemacht werden können. Gefördert wird das Projekt vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Programm

Wann & Wo
05. Juni 2024 | Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3, 10115 Berlin

09:30 Uhr
Einlass & Akkreditierung

10:00 Uhr
Grußworte
Felix Falk, Geschäftsführer, game – Verband der deutschen Games-Branche
Nikolas Kretzschmar, Referatsleiter für Grundsatzfragen der Integration, gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Geschäftsstelle der Deutschen Islam Konferenz, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

10:20 Uhr
Keynote I: Die Kraft der Vorstellung
Prof. Dr. Karim Fereidooni, Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung, Ruhr-Universität Bochum
Keynote II: Digitale Welten gestalten – Wertebildung mit Games
Prof. Mareike Ottrand, Professorin für Interaktive Illustration und Games, HAW Hamburg

11:05 Uhr
Projektpräsentation: Games und Wertebildung
Jessica Dietz, Projektleiterin „Games und Wertebildung“, Stiftung Digitale Spielekultur

11:20 Uhr
Ergebnispräsentation: „Welcome to Recess“
MamaAnca, Preisträger*innen des „Pitch Jam: Games und Wertebildung“

12:00 Uhr
PAUSE

13:00 Uhr
Interaktives Workshop-Format
Geleitet von Emma Rehr, politische Bildner*in, Supervisor*in & Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in, Migration Lab (Stiftung Universität Hildesheim)

14:30 Uhr
PAUSE

15:00
Ergebnispräsentation aus den Workshops

15:30
Paneldiskussion: Potenziale von Games in der Wertebildung
Elena Kountidou, Geschäftsführerin, Neue Deutsche Medienmacher*innen
Jessica Massóchua, Projektleitung im Bereich Jugend, Each One Teach One (EOTO) e.V.
Prof. Mareike Ottrand, Professorin für Interaktive Illustration und Games, HAW Hamburg
Olaf Zimmermann, Geschäftsführer, Deutscher Kulturrat und Beiratsvorsitzender, Stiftung Digitale Spielekultur

16:30 Uhr
Zusammenfassung, Ausblick & Verabschiedung

16:45 Uhr
Get-Together

18:00 Uhr
Ende

Moderiert wird die Konferenz von dem Journalisten und Videoproduzenten Ilyass Alaoui.

Speaker*innen

©Dirk MathesiusFelix Falk ist seit dem 1. Februar 2018 Geschäftsführer des game. Zuvor war er in derselben Funktion bereits für den BIU tätig und setzte hierbei den Zusammenschluss mit dem GAME mit um. Von 2009 bis 2016 war Felix Geschäftsführer der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Als stellvertretender Vorsitzender der International Age Rating Coalition (IARC) entwickelte er in dieser Zeit unter anderem den globalen Kennzeichnungsstandard für Online-Spiele und Apps mit. Von 2004 bis 2009 leitete er das Büro von Monika Griefahn, der Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag. In dieser Funktion verantwortete Felix auch das Thema Computerspiele und begleitete unter anderem die Entstehung des Deutschen Computerspielpreises, der 2008 im Deutschen Bundestag beschlossen und 2009 erstmalig vergeben wurde. Im Nebenberuf ist er als Saxophonist aktiv.FOTOCREDIT: Dirk Mathesius

Prof. Dr. Karim Fereidooni ist Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrer*innenbildung. Prof. Dr. Karim Fereidooni ist Sektionsmitglied der Lehr- und Forschungseinheit Fachdidaktik an der Fakultät für Sozialwissenschaft und zudem kooptiertes Mitglied der Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft. Er berät die Bundesregierung (Kabinett Scholz I) zur Erarbeitung der Gesamtstrategie Gemeinsam für Demokratie und gegen Extremismus – Strategie der Bundesregierung für eine starke, wehrhafte Demokratie und eine offene und vielfältige Gesellschaft, sowie das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Unabhängigen Expert*innenkreis Muslimfeindlichkeit. Darüber hinaus hat er die Bundesregierung (Kabinett Merkel IV) in dem Kabinettsausschuss der Bundesregierung zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Integration zum Thema Integration durch Bildung beraten. Auf Einladung von Bundeskanzlerin Merkel hat Prof. Dr. Fereidooni den 13. Integrationsgipfel der Bundesregierung am 09.03.2021 mit einer Keynote zum Themenfeld „Diversität gestalten, Teilhabe und Partizipation fördern: Erfolgsfaktoren für Zusammenwachsen und Zusammenhalt“ eröffnet. Er hat am 26.11.2021 den Walter-Jacobsen-Preis in der Kategorie „Innovation“ von der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung erhalten. Der Preis wurde ihm für innovative Forschung und die Verankerung der Rassismuskritik in den Diskurs der politischen Bildung verliehen. Auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Prof. Dr. Karim Fereidooni – gemeinsam mit anderen Mitgliedern des „Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit“ – am 30.06.2023 die wichtigsten Ergebnisse des Berichts „Muslimfeindlichkeit. Eine deutsche Bilanz“ im Schloss Bellevue präsentiert. FOTOCREDIT: Nils vom Lande

Elena Kountidou ist Geschäftsführerin der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt im Journalismus und gegen Hass im Netz einsetzen. Mit unterschiedlichen Projekten, Publikationen und Aktionen informieren die NdM über diskriminierungsfreie Medienarbeit und empowern Journalist*innen of Color und mit Einwanderungsgeschichte.  Die studierte Publizistikwissenschaftlerin arbeitet an der Schnittstelle von Kultur und Medien u.a. beim europäischen Kultursender Arte, Konzerthaus Berlin, für die Kulturstiftung des Bundes, das Haus der Kulturen der Welt. FOTOCREDIT: Kristina Frick

Nikolas Kretzschmar studierte Japanologie und Medienwissenschaften in Erlangen und Utsunomiya/Japan. Nach Stationen in der freien Wirtschaft und bei Universitäten – mit dem Schwerpunkt der außerfachlichen Betreuung von internationalen Fach- und Führungskräften – arbeitet er seit 2012 für die Abteilung Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Seit 2020 ist er dort Referatsleiter für Grundsatzfragen der Integration, gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Geschäftsstelle der Deutschen Islam Konferenz. FOTOCREDIT: BAMF

 

Jessica Massóchua ist leidenschaftliche Pädagogin und Aktivistin. Als mixed, ostdeutsche, cis-Frau fließen ihre persönlichen Erfahrungen in ihre Arbeit ein. Sie setzt sich mit sozialer Ungerechtigkeit, Subjektivierungstheorie und intersektionalen Bildungsansätzen auseinander, besonders in Community-Spaces. FOTOCREDIT: Peter Viereck

Prof. Mareike Ottrand wurde zur Überraschung ihrer Eltern mit einem Stift in ihrer rechten Hand geboren. Ihre Karrierepläne waren schon immer recht offensichtlich, nach einem Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg arbeitete sie als Illustratorin und Animatorin in der Londoner Agentur »Mainframe« für Kunden wie MTV, Nickelodeon, und Disney. »The Inner World« war ihr Diplomprojekt und wurde promt als »Bestes Deutsches Spiel« mit dem Deutschen Computerspielpreis 2014 ausgezeichnet, bei dem sie mittlerweile den Juryvorsitz inne hat. Das von ihr als Art-Direktorin co-gegründete »Studio Fizbin« verkaufte sie 2023 an die schwedische Games-Holding “Thunderful Games”. Seit 2015 lehrt sie als Professorin an der HAW in Hamburg »Interaktive Illustration und Games« und wurde unter anderem mit dem Hamburger Lehrpreis für ihre Lehre ausgezeichnet. Der Stift in ihrer rechten Hand verschwand glücklicherweise nie. FOTOCREDIT: Susann Ehrig

Emma Rehr ist politische Bildner*in und Supervisor*in und arbeitet zu Intersektionalität und Rassismuskritik an verschiedenen Schnittstellen, wie Kreativität und Kritik, Wissenschaft und Praxis sowie Bildung und Kultur. Emma gestaltet unterschiedliche Bildungs- und Beratungskontexte und begleitet Einzelpersonen, Teams und Organisationen. Derzeit ist Emma im Migration Lab, dem Netzwerk für Kultur und Bildung in der Migrationsgesellschaft, als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in tätig und hostet dort z.B. den Podcast „Critify – der Verstärker für kritische Perspektiven“.

Olaf Zimmermann — Jahrgang 1961, ausgezeichnet mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz). Zweiter Bildungsweg, anschließend Volontariat zum Kunsthändler. Danach arbeitete er als Kunsthändler und Geschäftsführer verschiedener Galerien. 1987 gründete er eine Galerie für zeitgenössische Kunst in Köln und Mönchengladbach. Seit März 1997 ist Olaf Zimmermann Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates. Zudem ist er Herausgeber und Chefredakteur von Politik & Kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates und Publizist. Er ist Vorsitzender des Beirates der Stiftung Digitale Spielekultur und Vorsitzender des Stiftungsbeirates der Kulturstiftung des Bundes, Sprecher der Initiative kulturelle Integration und Mitherausgeber von Zeitzeichen – Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft. FOTOCREDIT: Deutscher Kulturrat

Das Team MamaAnca schloss sich Oktober 2023 zusammen, als sie mit ihrer Spielidee Welcome to Recess den „Pitch Jam: Games und Wertebildung“ gewannen. Seitdem arbeiten sie an der Produktion partizipativer und werteorientierter Spiele. Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Gründungsmitglieder Marisa, Malte, Anthony und Callitza zusammen.

Moderation: Ilyass Alaoui ist Journalist, Moderator und Videoproduzent. Zuvor war er als Moderator und Redakteur bei Rocket Beans TV tätig und betreute dabei u.a. die Reportagereihe „Scoop“ bzw. die Dokumentation „Made in Japan“. Seine Beiträge beschäftigen sich mit verschiedenen Themen und Aspekten digitaler Spielerkulturen. Alaoui ist zudem Gründer des YouTube-Kanals „every Game a Story“, in dem er Geschichten, aktuelle Themen und Persönlichkeiten der Gaming Community beleuchtet. In seinem Online-Format legt er Werte auf eine inklusive Berichterstattung, die nicht nur die Gaming-Community selbst, sondern auch eine breitere Öffentlichkeit, die Interesse an diesen Themen hat, erreichen soll. FOTOCREDIT: Jacobia Dahm

© Visual Thinking für Stiftung Digitale Spielekultur

Videoaufzeichnung: Werte ins Spiel bringen

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