Erfolgreich zur Gründung: Ein Rückblick auf das Start-up: Games-Entrepreneurs Programm
In der aufregenden Welt der Spieleentwicklung existieren für angehende Gründer*innen wie uns viele Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Als wir uns dazu entschlossen, unser eigenes Indie-Studio zu gründen, standen wir vor einer Vielzahl von Fragen und Unklarheiten. Doch haten wir das Glück, an Start-up: Games-Entrepreneurs teilnehmen zu dürfen. Das Programm dient dazu, frisch gegründeten Indie-Studios sowie Teams mit Gründungsvorhaben unter die Arme zu greifen, und bietet Workshops zu den grundlegenden Aspekten der Unternehmensgründung an. In diesem Gastbeitrag möchten wir unsere gemachten Erfahrungen teilen und näher darauf eingehen, wie uns das Programm auch nach unserer offiziellen Unternehmensgründung geholfen hat.
Während der gesamten Workshop-Reihe haten wir das Privileg, eine Vielzahl kluger und engagierter Menschen zu treffen, die alle ein gemeinsames Ziel verfolgten: uns auf unserem Weg zu begleiten und voranzubringen.
Dr. Marn Thiele-Schwez (Playing History) half uns dabei, unsere Unternehmensvision besser zu verstehen und konkreter zu gestalten. Mithilfe seiner Unterstützung definierten wir unsere gemeinsamen Ziele, Werte und Leidenschaften, was uns ermöglichte, nicht nur einen klaren Leitfaden für unsere zukünftigen Entscheidungen zu entwickeln, sondern auch unsere eigene Identät als Unternehmen zu formen. Wir empfanden diesen Einstieg in das Programm als sehr wertvoll, denn dadurch haten wir ein sicheres Fundament, auf dem die weiteren Themen aufbauen konnten.
Finanzielle und bürokratische Unsicherheiten waren bei uns als junge Spieleentwicklerinnen ohne unternehmerische Vorerfahrung eine größere Sorge. Angefangen bei der Auswahl der geeigneten Rechtsform bis hin zur Anmeldung beim Handelsregister – es gab viel zu bedenken und zu planen.
Dank der Unterstützung von Rechtsanwalt Kai Bodensiek (Brehm & v. Moers) und Steuerberater Florian Mätzschker (Unigarant Berlin) konnten wir uns erfolgreich durch die Anfänge des deutschen Bürokratie-Dschungels schlagen. Viele unserer Ängste wurden beseitigt und wir vergewisserten uns, dass wir alle bei der Gründung erforderlichen Schritte korrekt und rechtzeitig durchgeführt hatten.
Unter der Anleitung von Finance Director Marcus Grühser (INSTINCT3) erlernten wir die Grundlagen eines Businessplans. Wir erfuhren, wie man effektiv mit Stakeholdern und Banken interagiert und warum es unerlässlich ist, immer in die Zukunft zu blicken. Diese Kenntnisse halfen uns, das notwendige Selbstbewusstsein in Verhandlungssituationen zu entwickeln und unsere Ängste bezüglich finanzieller Unsicherheiten zu minimieren. Die Frage nach der ersten Finanzierung haten wir glücklicherweise auch schon im Vorfeld geklärt, da wir uns erfolgreich beim Medienboard Berlin-Brandenburg um Unterstützung für unseren Prototyp beworben haten. Dennoch war es für uns von großem Wert, während des Programms mehr über weitere Finanzierungsmöglichkeiten zu erfahren, insbesondere für zukünftige Projekte.
Von Ata Sergey Nowak (Torpor Games) erhielten wir wertvolle Einblicke in die wesentlichen Aspekte der Veröffentlichung und des Publishings von Videospielen. Darüber hinaus bot uns das Programm die Gelegenheit, unseren Pitch vor erfahrenen Investoren und Profis aus der Branche vorzustellen, wobei wir auf unsere spezifischen Bedürfnisse zugeschnittenes Feedback erhielten. Nicht zu vergessen sind die lehrreichen Tipps und Tricks, die uns Mafalda Duarte (Telescope Game Studios) zum Thema Networking vermittelte und die uns dabei halfen, unser berufliches Netzwerk aufzubauen.
Dies sind nur einige Beispiele für die vielfältigen Themen, die während der Workshops behandelt wurden. Das Programm half uns darüber hinaus, versteckte Fallstricke für aufstrebende Spieleentwickler*innen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden, was uns ermöglichte, potenzielle Probleme im Voraus zu identifizieren und zu umgehen.
Zum Abschluss möchten wir betonen, dass wir unendlich dankbar für die wertvollen Kontakte sind, die wir während des Programms knüpfen konnten. Der Austausch mit den anderen Programmteilnehmenden war genauso bereichernd für uns und wir freuen uns, auch in Zukunft einander zu unterstützen und voneinander lernen zu können. Das Programm hat uns die Möglichkeit geboten, in eine lebendige und vielfältige Community einzutauchen. Wir bedanken uns für die Unterstützung, die wir erhalten haben, und freuen uns darauf, unser Wissen weiterzugeben und die Spieleentwicklungsbranche mitzugestalten.
Kurzvita
Selkies Interactive, bestehend aus Namin Hansen, Daria Pankau und Meike Strippel, entwickelt seit 2023 fantastische Abenteuer. Die drei Gründerinnen haben sich während ihres Game Design Bachelor Studiums an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin kennengelernt. Innerhalb des darauffolgenden Game Design Master Studiums gründeten sie Anfang 2023 ihr eigenes Indie-Studio und widmen sich seitdem ihrem Debütprojekt „Echoes of Mora“. Ihr Ziel ist es, Spiele zu produzieren, die außergewöhnliche Storys mit neuartigem Gameplay und interessanten Technologien verbinden.