Kooperation in Schulklassen spielerisch erlernen


Überlegungen von Jugendlichen im Rahmen von games4interaction

Im Rahmen der interaktiven Tagung games4interaction haben sich die Jugendlichen Maurice, Dave, Jannik, Nils und Sven gemeinsam Gedanken darüber gemacht, wie sie mithilfe mobiler Multiplayer-Spiele Teamplay und Zusammenarbeit in Schulklassen verbessern könnten. Für den Erfolg in solchen Spielen ist es meist äußerst wichtig, als Gruppe zusammenzuarbeiten, um größere Gegner besiegen zu können und besser zu werden.

Die Jugendlichen schlagen deshalb vor, eine gemeinsame Gilde in einem solchen Multiplayer-Spiel als Klassenprojekt anzulegen. So lernen sie, im Team Hindernisse zu überwinden und können auf diese Weise Erfolgserlebnisse teilen. Hierfür sind Kooperation, Kommunikation und Zuverlässigkeit wichtig. Ihrer Meinung und Erfahrung nach sind dies gute Voraussetzungen dafür, dass sich das soziale Klima in einer Klasse verbessert und neue Freundschaften entstehen, weil alle gemeinsam an etwas arbeiten und ein Hobby teilen.

In Multiplayer-Spielen müssen außerdem verschiedene Rollen erfüllt werden. Das bedeutet, dass sich alle Mitspielenden klar darüber werden müssen, wie sie sich gegenseitig unterstützen können, da Einzelkämpfer meist erfolglos bleiben. Nur wenn die eigenen Präferenzen klar sind, ist man auch glücklich mit dem Avatar und der Rolle, die man gewählt hat.

Lehrkräfte sollten den Prozess moderieren und im Regelfall nicht selbst mitspielen, um das Gefühl von Selbstwirksamkeit und die Zusammenarbeit der Klasse zu fördern. Mit dem Spiel sollte sich die Lehrkraft selbstverständlich auskennen und den Prozess der Charakterauswahl mit Hinweisen auf verschiedene Anforderungen bestimmter Rollen (z. B. Heiler) begleiten. Falls sich abzeichnet, dass die Gruppenkonstellation den Anforderungen des Spiels nicht gerecht wird, könnte die Lehrkraft selbstverständlich steuernd eingreifen.

Je nachdem, welche Aufgaben es im Spiel in Gilden gibt, kann es sinnvoll sein, 2-3 Schüler*innen zu wählen, die die Leitung der Gilde übernehmen, Gold verwalten und die Erfüllung von Spielaufgaben überwachen.

Was sind die Voraussetzungen für den Einsatz des Spiels im Klassenzimmer?

Alle Schüler*innen benötigen Zugriff auf ein Smartphone oder Tablet, das die Systemvoraussetzungen des jeweiligen Spiels erfüllt. Darüber hinaus ist der Download der meisten Spiele oft größer als 100 MB, weshalb die Schule über einen WLAN-Zugang für die Jugendlichen verfügen sollte. Bei Spielen, die auf unterschiedlichen Servern stattfinden, ist es außerdem notwendig, zu beachten, dass alle Schüler*innen demselben Server beitreten.

Bei der Auswahl des Spiels sollten die Schüler*innen einbezogen werden, da ein Einsatz sonst an ihren Interessen vorbeigehen kann und somit wenig zielführend ist. Wichtig ist, dass in dem Spiel faires Zusammenspiel gefördert werden sollte. Stirbt ein Spielender während einer Aufgabe (z. B. in einem Dungeon), sollte er trotzdem am Ende bei der Belohnung beteiligt werden. Auch sollte es nicht möglich sein, Mitspieler*innen Gegner oder Beute zu klauen, um Konflikte dahingehend zu vermeiden.

Außerdem sollte das Spiel möglichst kostenlos sein. Bei Free-to-Play-Spielen sollte allerdings beachtet werden, wie die Entwickler*innen In-Game-Käufe behandeln und ob diese notwendig für einen langfristigen Erfolg sind. Spiele, die die Zahlungsinformationen von Schüler*innen benötigen, sollten nicht eingesetzt werden.


Im Rahmen der Tagung „games4interaction“ entwickelter medienpädagogischer Ansatz von den genannten Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Institut Spielraum.