Gemeinsam zu spielen kann sehr viel Spaß machen, aber auch eine Herausforderung darstellen: Erhitzen sich die Gemüter im Eifer des Gefechts, wird schnell mal geschrien und auch vereinzelte Beschimpfungen bleiben oft nicht aus, wenn man verliert oder die Partner*innen im Ko-op-Modus nicht so geschickt sind, wie erwartet. Diese Methode hilft dabei, das Sozialverhalten beim Spielen zu reflektieren und fördert ein verständnisvolles und verantwortliches Miteinander.
Zunächst wird ein für die jeweilige Gruppe passendes Spiel ausgewählt. Wichtige Kriterien sind dabei die vor Ort zur Verfügung stehenden Geräte, die maximale Anzahl von Spieler*innen und die Spielerfahrung der Teilnehmenden. 12 orbits eignet sich zum Beispiel für Anfänger*innen, von denen bis zu zwölf an einem einzigen Tablet oder einer Tastatur spielen können, während TowerFall etwas mehr Erfahrung erfordert und nur vier Leute gleichzeitig beschäftigt.
Je nach Gruppengröße können die Teilnehmenden auf mehrere Anspielstationen verteilt werden, auf denen idealerweise das gleiche Spiel installiert ist. Die Anspielphase wird ohne vorherigen Hinweis auf das konkrete Thema der Einheit (z. B. Sozialverhalten, faires Spielen) eingeleitet und kann – abhängig von Spiel und Kontext – bis zu einer halben Stunde dauern. Nach der Anspielphase versammeln sich alle Teilnehmenden an einem Platz und werden dazu angeregt, über ihre Erfahrungen beim kooperativen Spielen zu sprechen. Mögliche Leitfragen sind:
- Wie hat euch das Spiel gefallen?
- Hat es euch Spaß gemacht, zusammen zu spielen? (Warum? Warum nicht?)
- Wie seid ihr im Spiel vorangekommen? Gab es Schwierigkeiten?
- Fiel es euch schwer, ruhig zu bleiben? Falls ja: Warum? Welche Konsequenzen waren damit verbunden?
- Habt ihr jemandem etwas gesagt oder habt ihr etwas gemacht, was ihr nun bereut?
- Was könnte beim nächsten Versuch besser laufen? Was wünscht ihr euch von euren Mitspieler*innen?
Abschließend machen die Teilnehmenden Vorschläge für ein konstruktiveres Spielen in der Gruppe, die auf Moderationskarten festgehalten und an einer Pinnwand fixiert werden. Diese ersten Arbeitsergebnisse bilden eine ideale Grundlage für die gemeinsame Erarbeitung von Regeln, die künftig beim gemeinsamen Spielen gelten sollen.
Damit Sie schnell und unkompliziert das passende Spiel für Ihren Anwendungsbereich finden, können Sie im Materialteil Kurzbeschreibungen zu einigen besonders empfehlenswerten Titeln abrufen.
Diese Methode ist im Rahmen des vom BMFSFJ, der bpb und des MKFFI NRW
geförderten Projekts „Ethik und Games“ an der TH Köln entstanden.