Oft geht es beim Spielen heftig zu, ohne dass die Jugendlichen darüber nachdenken, wie sie sich den anderen gegenüber verhalten. In der Methode ‚Das soziale FIFA-Turnier‘ wird den Jugendlichen ihr Verhalten gespiegelt und anschließend gemeinsam überlegt, wie für sie Regeln für ein soziales Miteinander beim Spielen aussehen können. Alternativ kann das Spielverhalten auch in anderen Mehrspieler-Titeln – wie z. B. bei einem Mario Kart-Rennen oder im Spiel 12 orbits – beobachtet werden.
Ablauf
Im Vorfeld überlegen sich die Pädagog*innen unterschiedliche Kategorien, denen sie das Verhalten und die Bemerkungen der Jugendlichen beim Spielen zuordnen können. Dies können positive Äußerungen, Lob, Applaus oder auch beruhigende Worte sein. Auf der anderen Seite wären Schimpfwörter, Fluchen, aggressive, arrogante oder beleidigende Kommentare zu vermerken. Die vorbereiteten ‚Beobachtungsbögen‘ werden den Jugendlichen noch nicht gezeigt. Ebenso wird noch verschwiegen, dass beim anstehenden Turnier andere Regeln für das erfolgreiche Weiterkommen gelten.
Die Jugendlichen finden sich in Zweierteams zusammen und die ersten Spielpaarungen werden ausgelost und auf einem Turnierplan festgehalten. Nach den ersten Partien wird von den Pädagog*innen eingetragen, wer als nächstes gegeneinander antritt. Anders als in einem regulären Turnier kommen die Teams weiter, die sich beim Spielen sozialer und freundlicher verhalten und nicht jene, die mehr Tore geschossen haben. Die Irritation der Jugendlichen wird erfahrungsgemäß bald deutlich. Dies wird angesprochen und die Gruppe überlegt, nach welchen Kriterien die Teams wohl weiter gekommen sind. Sobald die Jugendlichen herausgefunden haben, dass es dieses Mal nicht auf das Spielergebnis sondern auf die Spielweise ankommt, werden die nächsten Partien bewusst nach diesen Regeln gespielt.
Am Ende des Turniers wird diskutiert, welche Regeln zukünftig für das gemeinsame Spielen gelten sollen. Diese Regeln werden ausformuliert und für alle gut sichtbar ausgehängt. Themen wie Hate-Speech oder Mobbing und andere verwandte Aspekte können angeschlossen werden.
Diese Methode wurde von Maximilian Czarnowski, Vera Wehner und Hans Arnold unter medienpädagogischer Anleitung des Instituts Spielraums, im Rahmen des vom BMFSFJ, der bpb und des MKFFI NRW geförderten Projekts „Ethik und Games“, eigenständig entwickelt und durchgeführt.