Lego®+Minecraft

Autor*in
Stephan Schölzel & Infocafe Stadt Neu-Isenburg

Das einfache und sogleich fesselnde „Lego-Prinzip“ in Verbindung mit den geringen Systemanforderungen und der kreativen Freiheit, die das Spiel zulässt, machen Minecraft zu einem exzellenten Mittel der praktischen Medienpädagogik, wie in der Methode „Mincraft als Werkzeug der Medienpädagogik“ hier schon dargelegt wurde.

Lego®-Phase

Für die erste Phase wird ein Raum mit ausreichend Arbeitsfläche benötigt, so dass alle auf einer Lego®-Grundplatte etwas bauen können. Sollten keine Grundplatten vorhanden sein, bietet sich auch ein DIN A4 Blatt als Grundfläche an. Die Funktion der Grundfläche ist es, das Bauwerk räumlich zu begrenzen, um die Umsetzbarkeit für die zweite Phase zu gewährleisten. Die Teilnehmenden haben nun eine Stunde Zeit etwas zu bauen. Dies kann thematisch vorgegebenes oder freies Bauen sein. Am Ende der Bauphase dürfen alle ihr Bauwerk vorstellen, dabei wird es fotografisch dokumentiert (Bildrechte beachten, also nur das Bauwerk fotografieren). Im Anschluss an die Vorstellungsrunde der Bauwerke wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Abschluss der ersten Phase Minecraft vorgestellt. Es sollte gefragt werden, wer Minecraft bereits kennt, um mögliche Peer-Potentiale zu nutzen. Sinnvoll ist es, Minecraft (Kreativmodus) zu zeigen und dabei zu erklären.

Minecraft-Phase

Zu Beginn der Phase sollte für jede Person ein Computer mit bereits laufendem Minecraft bereit stehen. In Minecraft sollte eine neue Welt im Kreativmodus erstellt worden sein. Diese Welt sollte unbedingt mit der Option ‚friedfertig‘ erstellt worden sein, damit keine störenden NPCs (Non Player Charakters, beispielsweise Spinnen) auftauchen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine Kurzanleitung zu Minecraft auf der grafisch dargestellt ist, wie man sich in der Spielwelt bewegt. Die Kurzanleitung wird anschließend mit der Gruppe durchgegangen und der Arbeitsauftrag, sein Bauwerk nun nachzukonstruieren, gegeben. Die Teilnehmenden haben dafür etwa eine Stunde Zeit und werden regelmäßig angehalten mit der F2 Taste einen Screenshot zu machen, um den Bauprozess zu dokumentieren. In der Regel merken sie schnell, dass eine 1:1 Umsetzung Lego / Minecraft kaum möglich ist, hier kann darauf hingewiesen werden, dass es ihre Entscheidung ist, ‚wie‘ etwas umgesetzt wird.

Die fertigen Minecraft-Bauwerke werden nun in einer Collage den Lego®-Bauwerken gegenübergestellt und eventuell ausgedruckt.

Beendet wird das Projekt mit einer Feedback Runde der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wie bereits in der Checkliste aufgeführt, lässt sich durch die Auswahl der Lego®-Bausteine das Projekt leicht steuern. Minecraft bietet, gemessen an Lego®, eine relativ kleine Auswahl an Bausteinen. Je mehr Lego®-Sondersteine also vorliegen, desto größer ist der Abstraktionsgrad, der von den Beteiligten bei der Umsetzung verlangt wird. Selbiges gilt natürlich auch für das Thema der Bauwerke oder Zusatzaufgaben wie zum Beispiel „Baue deine Lego®-Villa in Minecraft nach und baue Sie dort mit Pool, Kamin, Tischen, Fenstern, Stühlen et cetera aus.“.


Titelbild: Minecraft, Mojang Studios 2011.


Projekt-Ziele
Mediennutzung, Medienselektion und -kombination

Zielgruppe
Kinder, Jugendliche, Studierende

Praxisfelder
Kindertagesstätte, Schule, Offener Ganztag, OKJA, Freizeit, Familie, Studium

Benötigte Materialien
Lego o.Ä.

Technische Hilfsmittel
Computer, Spielesoftware, Fotokamera

Gefördert von:
Magistrat der Stadt Neu-Isenburg

Creative Commons

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Stephan Schölzel

Eigentlich wollte Stephan Schölzel Informatiker oder Grafiker werden, nach dem Zivildienst fand er sich allerdings im Studium der Sozialen Arbeit wieder. Dann lernte er das Feld der Medienpädagogik kennen und lernte, welche Potentiale in digitalen Spielen stecken können. Auch lernte er, dass es in diesem jungen Arbeitsfeld, das vor allem von “Risikoabwehr” dominiert wird, viele Chancen und viel zu machen gibt. Mit diesem Ziel im Kopf fand er seinen Weg zum “infocafe” der Stadt Neu-Isenburg. Eine der wenigen festen medienpädagogischen Einrichtungen mit einem Fokus in der Kinder- und Jugendarbeit. Seit 2010 arbeitet er dort sehr erfolgreich und befindet sich inzwischen in der Weiterbildung zum Master im Feld der Game Studies.

Kontakt: info@stschoelzel.de

Webseite: http://stschoelzel.de

Infocafe der Stadt Neu-Isenburg

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Stephan Schölzel
Pfarrgasse 29
63263 Neu-Isenburg
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Stephan.Schoelzel@Stadt-Neu-Isenburg.de