Wortkarten bieten ähnlich den bekannten Bildkarten einen guten Einstieg in Gruppen- und Arbeitsprozesse. Teilnehmende, die sich untereinander noch nicht kennen, erfahren so ein wenig voneinander. Erste Einstellungen, Meinungen, Ansichten, Ideen und Wünsche können mit der ausgesuchten Wortkarte und der dort formulierten Aussage verknüpft werden. So bietet diese Methode eine gute Hinführung zum Thema in einem Seminar, einer Schulstunde oder auf einem Elternabend.
Vorbereitung
Alle 99 Wortkarten (33 DinA4-Seiten) werden ausgedruckt, ausgeschnitten und auf Wunsch laminiert. Der Ausdruck auf Papier ab einer Stärke von 120g kann das Laminieren ersparen.
Anmerkung
Es kann natürlich auch nur eine selbst festgelegte kleinere Auswahl ausgedruckt werden. Hierzu eignet sich die Bearbeitung in der editierbaren .docx- oder .odt-Datei.
Ablauf
- Die Wortkarten werden so auf einem Tisch, dem Boden oder freien Stühlen verteilt, dass die jeweiligen Bildvorderseiten gut erkennbar sind.
- Die Teilnehmenden des Seminars nehmen sich je eine Wortkarte.
- In einer Gesprächsrunde begründen sie ihre Wahl oder erzählen, welche Assoziationen und Gedanken sie bei der gewählten Wortkarte hatten.
- Wichtig ist, dass die Teilnehmenden den Aussagen auf Wortkarten grundsätzlich zustimmen, sich davon distanzieren oder diese relativieren können.
- Die Aussagen der einzelnen Teilnehmenden werden, wenn es nicht anders vereinbart ist, nicht kommentiert und diskutiert.
Variante 1
Je nach Größe der Gruppe und Zeitressourcen für die anstehende Gesprächsrunde können auch mehrere Karten pro Teilnehmer ausgewählt werden.
Variante 2
Einzelne oder auch mehrere Wortkarten werden an die Teilnehmenden verteilt oder verdeckt von ihnen aus dem Stapel aller Karten gezogen. Zu allen Karten sollten die Teilnehmenden kurz etwas sagen.
Variante 3
Die Methode kann so variiert werden, dass die Vorstellung der Wortkarten in Paargesprächen mit der Sitzpartnerin / dem Sitznachbarn stattfindet.
Variante 3a
Die einzelnen Motive der Wortkarten können zur Paarbildung bzw. Paarfindung genutzt werden. Die Teilnehmenden suchen sich ein/e Partner*in mit passendem oder widersprechendem Motiv:
- Suchen Sie eine/n andere/n Teilnehmer*in, die/der eine ähnliche Aussage wie Sie ausgewählt hat.
- Suchen Sie eine/n andere/n Teilnehmer*in, die/der eine gegensätzliche Aussage ausgewählt hat.
Die erste gemeinsame Überlegung, ob die Wortkarten zusammenpassen, bildet bereits einen gelungenen Gesprächseinstieg. Wenn Sie zusammenpassen, tauschen Sie sich im Paargespräch weiter aus und stellen anschließend Ihre Aussagen im Plenum kurz vor.
Variante 4
Alle ausgedruckten 99 Wortkarten (oder eine im Vorfeld getroffene Auswahl) werden einzeln im Plenum vorgetragen und gemeinsam an Pinnwänden geclustert – hierzu müssen Clusterwolken bzw. Kategorien gefunden werden.
Variante 5
Die Teilnehmenden formulieren eigene Wortkarten. Die Wortkarten können allgemeine Aussagen oder Aussagen bestimmter Rollen widerspiegeln:
- Formulieren Sie allgemeine Aussagen, Meinungen oder Vorurteile zum Thema ‚Computer- und Videospiele‘
- Schlüpfen Sie in die Rolle von Spieler*innen, Eltern, Lehrer*innen, Pädagog*innen, Spielehersteller*innen, Wissenschaftler*in, Journalist*in, Medienmacher*in, Politiker*in oder auch mal in die Rolle einer Spielfigur. Treffen Sie aus dieser Perspektive unterschiedliche Aussagen zum Thema ‚Computer- und Videospiele‘.
Die gesamte Beschreibung der Methode samt aller 99 Wortkarten finden Sie im verknüpften Methoden-Material.
Diese Methode ist im Rahmen des vom BMFSFJ, der bpb und des MFKJKS NRW geförderten Projekts „Ethik und Games“ entstanden.