Bury me, my love

Ethik | Migration & Flucht

„Begrabe mich mein Schatz“, so die deutsche Übersetzung des Instant-Messaging-Titels, erzählt eine fiktive Flucht-Geschichte, die an die Realität vieler syrischer Bürger*innen in den letzten Jahren anknüpft. Aus der Perspektive von Majd begleiten die Spieler*innen dessen Frau Nour auf der Flucht. Da man sie aufgrund der eigenen hilfsbedürftigen Eltern nicht physisch begleiten kann und somit selbst im gefährlichen und von Bomben verwüsteten Syrien bleiben muss, wird das letzte Ersparte in zwei Smartphones investiert. Diese ermöglichen einen ständigen Kontakt zu Nour, sodass Majd ihr auf ihrer gefährlichen Reise wegweisend zur Seite stehen kann. Dabei werden die Spieler*innen mit schwierigen Entscheidungen konfrontiert, die sich drastisch auf den Spielverlauf auswirken und zu neunzehn verschiedenen finalen Szenarien führen können. Den Spieler*innen soll so ein Einblick in die komplizierten Situationen von Migrant*innen auf der Flucht gegeben werden. Das Spiel möchte auf diese Weise sowohl die Empathie und das Verständnis für Menschen mit Fluchterfahrung fördern, als auch die Gefahren und Dilemmata auf den Fluchtwegen aufzeigen. Die Erzählung ist an ein Interview mit einer jungen Syrerin angelehnt, der die Flucht nach Europa gelungen ist. Das Spiel ist eine Koproduktion von ARTE, dem europäischen Kulturkanal, sowie den Studios The Pixel Hunt und Figs.

Allgemeine Infos

Pädagogische Einordnung
 

Autor: Martin Fischer

Zeitaufwand

Komplexität

Problematische Aspekte

Traumatische Erlebnisse (Flucht, Krieg, Gewalt)

Spielinhalt

In „Bury me, My Love“ begleiten die Spieler*innen das Paar Majd und Nour in ihrer Flucht vor den Bomben im syrischen Homs nach Europa mit dem Ziel, dort ein sicheres Leben führen zu können.

Spielmechanik

Die Spielgeschichte wird durch einen Smartphone-Bildschirm erlebt. Alle Informationen und Bilder werden durch Messenger wie Telegram oder Whats App übermittelt. Die Spielenden treffen Story-relevante Entscheidungen mittels Versendens von Textnachrichten.

Pädagogische Einsatzfelder

„Bury me, My Love“ wurde explizit dafür entwickelt die Erfahrungen syrischer Geflüchteter nachzuvollziehen. Interviews, Berichte und Artikel sind in die Geschichte eingeflossen. Dadurch gelingt den Entwickler*innen eine realitätsnahe Erzählung voller menschlicher Momente.

Durch den expliziten Themenbezug bietet sich das Spiel für den Einsatz in den Fächern Ethik oder Politik, sowie anderen Fächern, welche die Themen Migration und Flucht behandeln sollen. an. Dabei sollte der Hintergrund der Zielgruppe bedacht werden. Jugendliche mit Fluchterfahrungen können starke emotionale Reaktionen auf das Spiel haben, Da reale Erfahrungsberichte eingeflossen sind.

Die einfache Bedienung und Lesbarkeit machen es einer jungen Zielgruppe zugänglich. Aufgrund der Themensetzung sollten die Rezipient*innen allerdings emotional gefestigt sein. Viele Details im Spiel erschließen sich besser, wenn die Spielenden bereits erste Bezugspunkte zum Thema haben. „Bury me, my Love“ kann mit Jugendlichen ab 12 Jahren eingesetzt werden.

Als Inspiration für den Bildungseinsatz sei auf den Onlinekurs von UNESCO MGIEP verwiesen. Dieser reflektiert das Spiel in drei Modulen: Migration und Flüchtlingskrise, Heimat und Zugehörigkeit, Identität und Selbst. Der Onlinekurs kann ebenfalls für eine vertiefte Auseinandersetzung im Schulkontext eingesetzt werden, ist allerdings nur auf Englisch verfügbar: https://framerspace.com/course/bmml

ÜBER DEN AUTOR:

Martin Fischer verbindet seit 2009 politische Bildung und Medienpädagogik und leitet die Initiative gameoverhate (Website: gameoverhate.eu; Twitter: @gameoverhate).

Trailer
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