Napoleon: Total War

Geschichte | Krieg & politische Konflikte | Politik

Bei „Napoleon: Total War“ handelt es sich um ein historisches Echtzeit-Strategiespiel, welches den Aufstieg Frankreichs zur europäischen Hegemonialmacht unter dem Kaiser Napoleon Bonaparte thematisiert. Die Spieler*innen können die historischen Schlachten in der Rolle Napoleons nacherleben sowie deren Ausgang mitbestimmen. Da alle Personen, Länder und Schlachten, die im Spiel auftauchen, historisch belegt und realistisch dargestellt sind, eignet sich das Spiel hervorragend, um sich den Geschehnissen im Europa von 1799 bis 1812 spielerisch anzunähern. Darüber hinaus fördert das Spiel Kompetenzen im Bereich logisches Denken, strategisches Planen und taktisches Geschick.

Multiplayer

Allgemeine Infos

Pädagogische Einordnung
 

Autor: Anjin Anhut

Zeitaufwand

Komplexität

Problematische Aspekte

Das Spiel glorifiziert Napoleon und dessen imperiale Kriege unkritisch. Hier wird ein Heldenmythos aufgebaut, um den Spieler*innen eine unterhaltsame Machtfantasie als Kriegsherr zu bieten.

Der historische Kontext wird im Dienst der Unterhaltung und des Spielflusses stark idealisiert und vereinfacht dargestellt und ist trotz des historisch detailverliebten Gesamteindrucks des Spiels oft nicht akkurat.

Spielinhalt

Napoleon: Total War ist ein Strategiespiel, bei dem Spieler*innen eine idealisierte Fassung der Schlachten und Kampagnen von Napoleon Bonaparte nachspielen, der von 1796 bis 1815 als Militärführer und später Kaiser Frankreichs verschiedene imperiale Kriege führte.

Spielmechanik

Das Spiel basiert auf zwei Ansichten, einer abstrakten Landkarte, die Europa und anlegende Regionen, wie Russland und Ägypten zeigt und einer Nahansicht von Schlachten. In der Kartenansicht bildet sich der übergeordnete Spielstand ab und es werden per Mausklick Entscheidungen auf politischer Ebene getroffen, während in der Nahansicht direkt Truppen kommandiert werden.

Pädagogische Einsatzfelder

Napoleon: Total War illustriert interaktiv Napoleons Karriere im weltpolitischen Kontext. Nicht nur Konflikte der Zeit, sondern auch innenpolitische Themen Frankreichs und Diplomatie dieser historischen Periode werden dargestellt und durch das verzahnte Strategiesystem in einen gemeinsamen Wirkungsbezug gebracht.

Dabei lässt sich das Spiel viel Zeit, so dass empfohlen wird, die verschiedenen Kapitel in Form von Feldzügen auf mehrere Gruppen von Spieler*innen zu verteilen und dann die Ergebnisse in Form von Diskurs, Referaten oder anderen Vorstellungen in der Klasse zusammenzutragen.

Das Spiel fokussiert sich ganz Konkret auf die Zeit Napoleons und schmückt das ganze kaum mit fiktiven Elementen aus, so dass das Spiel als eine gute Bestandsaufnahme der Parteien, Akteure und Ereignisse der Periode herhalten kann und diese durch die interaktiven Systeme und die animierten Kartendarstellungen unterhaltsam zusammenbringt.

Wichtig zu bedenken ist aber, dass die historischen Zusammenhänge stark idealisiert und oft auch zur Unterhaltung glorifiziert dargestellt werden. Somit weichen viele Details faktisch von der geschichtlichen Vorlage ab und Aspekte werden unkritisch als heldenhaft und gerecht dargestellt, obwohl es dazu durchaus verschiedene Perspektiven geben könnte.

Hier liegt aber das Potential des Spieles im Rahmen des Geschichtsunterrichts oder entsprechender Projektgruppen.

Durch intensive Begleitung durch Lehrer*innen und Materialien können Schüler*innen aufarbeiten, wo das Spiel nur oberflächlich oder vereinfacht Zusammenhänge darstellt und den realen Kontext durch Recherche hervorholen. Betrachtungen über die korrekte historische Darstellung können im Klassenraum und in Form von Projektarbeiten bzw. Referaten stattfinden.

Dafür ist aber eine vorherige intensive Auseinandersetzung mit dem Spiel durch Lehrer*innen Voraussetzung.

Zudem können die im Spiel nachvollziehbaren historischen Ereignisse aus der idealisierten französischen Perspektive genommen werden und z.B. aus der preußischen oder russischen Perspektive begutachtet werden.

Ein interessanter Aspekt ist auch, dass durch die hohe Entscheidungsfreiheit der Spieler*innen alternative Szenarien simuliert und erforscht werden können. Das Spiel erlaubt, eigene Wege zu finden, Napoleons Ziele zu erreichen und natürlich auch zu scheitern. Diese Was-wäre-wenn-Szenarien ermöglichen, die politischen Zusammenhänge der Zeit zu besprechen, statt schlicht den tatsächlichen Ereignissen zu folgen.

ÜBER DEN AUTOR:

Anjin Anhut ist Autodidakt und bereits seit über 15 Jahren, als Quereinsteiger im Bereich Spiele, als Director, Grafiker, Berufsausbilder und Autor tätig (Twitter: @anjinanhut).

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