Change

Ethik | Inklusion, Geschlecht & Diversität

Das Rogue-like Survival Adventure „Change: A Homeless Survival Experience“ möchte Aufmerksamkeit, Verständnis und Empathie für Menschen generieren, welche in die Obdachlosigkeit geraten sind. Hierzu sollen die Spieler*innen in die Lebenswelt einer fiktiven obdachlosen Person eintauchen, die ihren Alltag bestreiten muss. Die einzelnen Schicksale werden in einer trostlosen Spielwelt erzählt und von einem melancholischen Soundtrack untermalt. Das Spiel versucht zu vermitteln, wie schwer das Leben auf der Straße ist und welchen entmenschlichenden Umgangsformen die Betroffenen oftmals schutzlos ausgeliefert sind. Dabei werden inhaltlich komplexe und schwere Themen wie etwa Drogenmissbrauch oder Gewalt im Kontext der Obdachlosigkeit angesprochen.

nur Englisch

Allgemeine Infos

Pädagogische Einordnung
 

Autorin: Svenja Anhut

Zeitaufwand

Komplexität

Problematische Aspekte

● Drogen- und Alkoholkonsum und geistige Erkrankungen werden thematisiert,
● drohende Gefahr in der Nacht, wenn keine Unterkunft gefunden wurde,
● Sexuelle Belästigung

Spielinhalt

Im 2020 veröffentlichten 2D-Rollenspiel Change können Spieler*innen in verschiedenen Spieldurchläufen zwischen fünf obdachlosen Charakteren mit unterschiedlichen Hintergrundgeschichten auswählen und auch bestimmen ob sie einen Mann oder eine Frau spielen. Sie führen einen Überlebenskampf auf den Straßen einer zufallsgenerierten Stadt, die sich bei jedem Spieldurchlauf ändert. Ziel ist es einen Job zu finden, eine Wohnung zu beziehen und so dem Straßenleben zu entfliehen. Je nach Entscheidung wohin man geht oder was man als nächstes tut, verändert sich die non-lineare Handlung. Im Spiel treffen Spieler*innen auch auf andere Obdachlose. Deren Geschichten sind angelehnt an wahren Begebenheiten. Die düstere Atmosphäre und der abgestimmte Soundtrack verstärken die bedrückende und aussichtslos anfühlende Situation als Obdachlose*r.

Spielmechanik

Spieler*innen müssen u.a. Hunger, Hygiene, Laune und ihr Ansehen auf der Straße managen. In zahlreichen nächtlichen Ereignissen und mithilfe verschiedener Überlebensmethoden entwickeln sie ihren gespielten Charakter weiter. Beim freien Erkunden der Orte können Verbündete und Freunde gefunden werden und ihr Inventar mit Essen, Bekleidung und anderen nützlichen Gegenständen gefüllt werden.

Pädagogische Einsatzfelder

Die Spielmechaniken zeigen verschiedene Methoden wie man der Obdachlosigkeit entkommen und auf der Straße überleben kann. Das Spiel bietet ein intensives Einfühlen in fremde Rollen. Durch das Erleben verschiedener an der Wirklichkeit orientierter Situationen kann es zur Empathiebildung beitragen.

Der gesellschaftliche Umgang mit Obdachlosen wird thematisiert und dieses Themengebiet kann im Unterricht zu Themen, wie Gesellschaft und Politik genutzt werden. Die Erzählweise, gerade die Hintergrundgeschichten und die Zwischensequenzen in den Nächten, bieten eine Thematisierung im Deutschunterricht an.

Das Spiel Change regt zur Diskussion an und bietet sich an, um verschiedene Bestandteile der Narration und Spielmechaniken im Anschluss an das Spielen zu reflektieren. Einer Gruppe könnten zahlreiche Fragen zur Nacharbeit gestellt und dann diskutiert werden, z.B.: Zeigt das Spiel alles, was machbar wäre, oder fällt euch noch etwas anderes ein? Wie könnte die Lebensrealität von Obdachlosen politisch verbessert werden? Welche Gefahren drohen in der Obdachlosigkeit und welchen Teufelskreisen muss man entkommen?

Ein Vergleich der unterschiedlichen Charaktere miteinander macht deutlich, dass je nach Hintergrundgeschichte und Geschlecht ein Leben auf der Straße und der Umgang mit Obdachlosen sich verändert. Auch dies kann Grundlage für genauere Analysen sein.

ÜBER DIE AUTORIN:

Svenja Anhut ist studierte Game Designerin und arbeitet freiberuflich an der Schnittstelle zwischen Games, Kultur und Bildung. Ihr Fokus liegt darauf verschiedenen Zielgruppen Games und den kreativen Umgang damit näher zu bringen. Sie entwickelt Spiele mit und für Publikum, führt unterschiedliche Workshopformate durch, organisiert gamekulturelle Veranstaltungen, unterrichtet Game Design, Brettspieldesign und Videospielgeschichte und hält Vorträge zu unterschiedlichen Themen aus dem gamekulturellen Bereich.

Trailer

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