That Dragon, Cancer

Kunst | Religion

Das Spiel „That Dragon, Cancer“ setzt sich einfühlsam mit dem Thema Krebs und Verlust auseinander. Basierend auf der tragischen Erfahrung des Entwicklerpaares, welches ihren einjährigen Sohn Joel Green aufgrund eines Hirntumors verlor, erzählt die Geschichte den Leidensweg des Kindes und den der Familie. Das Paar lässt die Spieler*innen an ihrer emotionalen und spirituellen Reise teilhaben, die von Trauer, Leid, Angst, Verzweiflung, aber auch von Hoffnung und den kleinen glücklichen Momenten geprägt ist. Darüber hinaus spenden Religion und Glaube Trost und spielen als Hilfestellung in schweren Zeiten eine zentrale Rolle, denn beide Eltern sind gläubige Christ*innen.

nur Englisch

Allgemeine Infos

Pädagogische Einordnung
 

Autor: Martin Fischer

Zeitaufwand

Komplexität

Problematische Aspekte

Trauer, Krankheit

Spielinhalt

That Dragon Cancer erzählt die tragische Geschichte der Familie Green, die ihren dreijährigen Sohn Joel an Gehirnkrebs verliert. Das Spiel wurde von den Eltern entwickelt um ihren Schmerz zu verarbeiten und ihre Leidensgeschichte zu erzählen.

Spielmechanik

Das Spiel ist nicht sehr interaktiv. Es besteht aus vielen animierten Sequenzen mit verstreuten Passagen, in denen die Handlungen der Geschichte nachempfunden werden müssen.

Pädagogische Einsatzfelder

„That Dragon Cancer“ ist eine spielbare Leidenserfahrung die emotional schwer zu verarbeiten ist. Basierend auf ihren eigenen Erfahrungen mit dem Tod ihres dreijährigen Sohns Joel stellen Ryan und Amy Green die drei gemeinsamen Jahre in herzzerreißenden Schlüsselszenen nach. Immer wieder werden fröhliche Momente familiären Beisammenseins mit tragischen Situationen wie Doktorgesprächen, schweren Symptomen des Krebses oder Chemotherapie abgelöst, was die traurigen Passagen noch verstärkt. Auch religiöse Aspekte wie Bibelzitate und Gebete sollen der Situation einen Rahmen geben, dem Geschehen Sinn verleihen.

„That Dragon Cancer“ ist kein Spiel zum Vergnügen. Die autobiographische Erfahrung wirft viele Fragen auf, entfacht Emotionen, insbesondere Trauer. Das Spiel kann Gefühle der Ohnmacht vermitteln. Spieler*innen brauchen eine gefestigte emotionale Basis um die Spielerfahrung verarbeiten zu können. Ebenfalls Medienerfahrung kann dabei helfen verschiedene Stilmittel einordnen zu können, ohne davon überwältigt zu werden. Zudem ist zu beachten, dass das Spiel nur in Englisch verfügbar ist, weshalb gute Sprachkenntnisse benötigt werden um Texte und Sprachausgabe zu verstehen. Daher empfiehlt sich der Einsatz ab dem Alter von 16 Jahren bzw. in der Sekundarstufe 2.

Wer sich auf das Spiel einlässt, setzt sich einem schwer zu verarbeitenden Wechselbad der Gefühle aus. Es wirft existenzielle Fragen auf, die sowohl philosophisch, als auch religiös aufgegriffen werden doch unbeantwortet bleiben. Nach der Veröffentlichung wurde eine hitzige Debatte über eine mögliche „Kommerzialisierung des Todes von Joel Green“ und die ethische Verantwortung seiner Eltern geführt.

ÜBER DEN AUTOR:

Martin Fischer verbindet seit 2009 politische Bildung und Medienpädagogik und leitet die Initiative gameoverhate (Website: gameoverhate.eu; Twitter: @gameoverhate).

Trailer
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